Bye Bye, Barrieren

So schnell wird ein Fertighaus aus den 90ern barrierefrei.

Fotos: SchwörerHaus / J. Lippert; Bestandsfotos privat
Redaktion: Inka Gösmann

Durch den Glasschacht und die hellen Streben wird der Aufzug zum modernen Gestaltungselement.

Der Absatz vor der Eingangstür, die Türschwelle zur Terrasse oder die enge Duschkabine – was wir ohne Mühe bewältigen, stellt Rollstuhlfahrer vor enorme Barrieren. Bei dem Wort barrierefrei denken wir oft als Erstes an Treppen und Aufzüge. Doch es sind auch die kleinen Dinge, die das selbstständige Bewegen im Haus unmöglich machen. Hans Bambach kennt das genau: Von einem auf den anderen Tag verändert sich sein Leben komplett. Seit einem Motorradunfall ist er querschnittsgelähmt. Für ihn und seine Frau begann nach dem Unfall eine schwere Zeit. Es gab viel zu verarbeiten und zu organisieren. Ganz oben auf der Liste: Der Umbau des Hauses. Während Hans Bambach nach seinem Unfall für längere Zeit in eine Reha-Klinik musste, leitete seine Frau alle Renovierungsmaßnahmen in die Wege. 1991 hatte das Ehepaar ihr Traumhaus gebaut. Wenn er aus der Klinik nach Hause kommen würde, sollte es das immer noch sein. Da die Bambachs mit ihrem Fertighaus immer glücklich waren, stemmten sie den Umbau zusammen mit ihrem damaligen Fertighaushersteller: „Es war eine große Unterstützung, dass der Schwörer-Modernisierungsservice schnell und unkompliziert unser Haus barrierearm umgebaut hat“, erzählen die Bauherren.

Rollstuhlgerecht und komfortabel

Ob zwischen zwei Räumen oder von innen nach außen – dank neuer Fußbodenbeläge und schwellenlosen Übergängen kann sich der Bauherr im Rollstuhl frei bewegen.

Alleine das Haus betreten? Das wäre für Hans Bambach nach seinem Unfall nicht mehr möglich gewesen. Damit er sich weiterhin selbstständig bewegen kann, wurde der Absatz zur Haustür durch eine flache Rampe ersetzt. Die alte Eingangstür wurde durch eine breite, mit elektronischem Öffner versehene Tür ausgetauscht. Im Haus haben sich die Bambachs auf den Umbau des Erdgeschosses konzentriert. In der Diele, im Wohn- und Essbereich, im Flur und im Schlafzimmer wurde ein neuer Boden verlegt und Türschwellen entfernt. Da sowohl das Schlafzimmer, als auch das Bad für den Rollstuhl zu eng gewesen wäre, legten die Bauherren die beiden Kinderzimmer im Erdgeschoss zu einem großen Schlafzimmer zusammen und vergrößerten das Bad. Dazu wurden zwei Wände eingerissen und die Türen durch breite Schiebetüren ersetzt. Die sparen Platz und lassen sich für Hans Bambach leicht öffnen. Durch die Glastüren dringt zudem mehr Licht in die Räume und lässt sie größer wirken. Auch die Tür zum Flur wurde mit einem Glaselement versehen und sorgt so für mehr Helligkeit im Flur. Unauffällig fügt sich der Aufzug im Schlafzimmer ein. Von hier aus erreicht der Bauherr den Keller und das Dachgeschoss. Durch das Schlafzimmer gelangt das Bauherrenpaar in die großzügige Ankleide und ins Bad. Hier waren umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig: Eine bodenebene, geräumige Dusche ermöglicht es, mit dem Rollstuhl in die offene Duschkabine zu fahren. Das neue Waschbecken ist ebenfalls unterfahrbar und an den Wänden wurden Vorbereitungen getroffen, um bei Bedarf Haltegriffe anbringen zu können.

Weg ins Freie

Damit Grillpartys und laue Abende auf der Terrasse nicht der Vergangenheit angehören, wurde das alte dreiteilige Fenster-Türelement durch ein schwellenarmes, bedienfreundliches Hebe-Schiebeelement ersetzt und die Terrasse barrierearm umgebaut. Egal ob scheinbar kleine Veränderung wie das Entfernen von Türschwellen oder weitreichende Umbauten wie der Abriss zweier Wände: Die Bauherren sind begeistert, wie reibungslos der Umbau geklappt hat. Und vor allem, dass sich Hans Bambach trotz Rollstuhl nun weiterhin eigenständig im Haus bewegen kann.

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