Fotos: Somfy
Die Haustür schwingt lautlos auf. Noch bevor sie sich komplett geöffnet hat, schallt Musik durch den Flur, die Lichter gehen an und der Hausherr betritt den Gang. Er zieht einen Schuh aus, dann den zweiten. Sein Haus grüßt die besockten Füße mit einem perfekt temperierten Fußboden. „Smart von Kopf bis Fuß“ – nach dem Motto suchte die Schweizer Familie ihr Eigenheim. Im Kanton St. Gallen wurden sie fündig. Nicht einen futuristischen Neubau, sondern ein Bestandshaus erkoren sie zum intelligenten neuen Zuhause.
Passend gemacht

Bevor die Bauherren dem Haus intelligentes Leben einhauchten, stand eine Kernsanierung auf dem Plan. Ein Flachdachanbau schuf Platz für eine geräumigere Küche und das Esszimmer. Darin finden zudem ein offener Kamin und das Heimkino ihren Platz. Jetzt war alles bereit für das neue Smart-Home-System von Somfy. Es funktioniert per Funk. Eine aufwendige Verkabelung ist nicht nötig. So konnten die Bauherren ihr Smart Home unkompliziert nachrüsten, ohne Wände aufzustemmen. Im Mittelpunkt der intelligenten Geräte steht die Steuerzentrale „TaHoma Switch“. Sie sendet Befehle und vernetzt Geräte miteinander. Dabei ist sie nicht taub gegenüber Geräten anderer Hersteller: Die Zentrale kommuniziert mit dem ZigBee- und EnOcean-Standard. Die Bauherren machten sich diese Eigenschaft zunutze und installierten ein smartes Lichtsystem von Philips Hue. Die zahlreichen Leuchten haben einen Funkempfänger, der das Licht je nach Wunsch an- und ausschaltet oder dimmt.

Energiesparer
Sobald die Sensoren starke Sonneneinstrahlung registrieren, fahren die Rollläden nach unten. So werden die Räume im Sommer nicht unerwünscht aufgeheizt und die Bauherren nicht von den Sonnenstrahlen geblendet. Die Jalousien sind mit Funkmotoren ausgestattet und reagieren auch auf andere Wetterphänomene. Stürmt es zum Beispiel, fahren Sie nach oben, um Schäden vorzubeugen. Wenn ein Fenster geöffnet wird, weiß die Heizung Bescheid und drosselt sich in den kühleren Jahreszeiten sofort. Die Fußbodenheizung reagiert ebenfalls auf die Sensoren ihrer Umgebung und passt sich so an, dass die Böden immer Wohlfühltemperatur ausstrahlen. Genau darin sieht Daniel Bretscher, Objektberater bei Somfy, den großen Vorteil des Smart-Home-Systems: „Es hilft dabei, Energie für die Klimatisierung und Heizung einzusparen.“
PODCAST HURRA WIR BAUEN – FOLGE 51: GENIAL ODER VERRÜCKT?
Abendliche Lasershow, smarter Backofen, über 500 Programmierungen… Familie Brase wollte ihr Zuhause nur ein bisschen smart machen. Jetzt ist das Haus auf der Zielgeraden zur Vollautomatisierung. Bauherr Timo plaudert in der Folge 51 unserer Podcasts Hurra wir bauen aus dem Nähkästchen und verrät uns, wie er seine Energiekosten halbiert und was er aus dem Selbstexperiment gelernt hat.
Aufgepasst!
Das smarte Zuhause schützt sich und seine Bewohner. Alle Eingangstüren sind mit intelligenten Türschlössern ausgestattet. Mit digitaler Türsprechanlage und Überwachungskameras innen und außen erlebt die Baufamilie keine bösen Überraschungen. Für extra Sicherheit sorgt die Anwesenheitssimulation. Ist die Baufamilie auf Reisen, schaltet sich die Beleuchtung zu unterschiedlichen Zeiten an und aus und die Verschattung fährt hoch und runter. So wirkt das Haus bewohnt – das schreckt Einbrecher ab. Nähert sich trotzdem ein Langfinger, registrieren das die Öffnungsmelder und die Alarmsirenen werden ausgelöst. Lautsprecher sorgen normalerweise für den guten Sound im Heimkino, doch auch sie sind mit der Zentrale verknüpft und schlagen klanggewaltig Verbrecher in die Flucht, sobald die Melder einen Einbruchsversuch registrieren.

Hallo Haus
Die Bauherren möchten nicht ständig die Smart-Home-App aufrufen. Deshalb haben sie dafür gesorgt, dass das Smart-Home-System aufs Wort gehorcht und eine Sprachsteuerung über den Google Assistant eingerichtet. Gegen die Befehle von Amazon Alexa oder Siri sträubt das System sich auch nicht. Hilfreich ist die App natürlich trotz Sprachsteuerung. Wenn die Bewohner sich im Urlaub plötzlich Sorgen um ihr Hab und Gut machen, zeigt ein Blick auf die App, ob Zuhause alles mit rechten Dingen zugeht. Registrieren die Melder zum Beispiel einen Einbruchsversuch, erhalten die Bewohner eine Push-Benachrichtigung auf ihr Smartphone. So können sie sofort reagieren und die Polizei oder Nachbarn informieren.
Eigenheim mit Eigenleben
Eine Sache haben die Bauherren dann doch vergessen, als sie ihr Zuhause von Kopf bis Fuß smart geplant haben: die vier Klimaanlagen. Kein Problem, in das flexible Funksystem haben sie die einfach nachträglich eingebunden. Das Smart-Home-System sorgt dafür, dass die Energiefresser nur dann arbeiten, wenn es wirklich nötig ist. Das wird sicher nicht der einzige Nachwuchs im smarten System bleiben: Wenn sich die Bedürfnisse der Baufamilie ändern, wächst das Smart Home mit diesen.
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