Foto: IBC-Solar
Eine Faustregel besagt folgendes: Für jährlich 1.000 verbrauchte Kilowattstunden brauchst du einen Kilowatt Peak, also sechs Quadratmeter Modulfläche. Die Anlage wird dich mindestens die kommenden 20 Jahre begleiten. Du solltest deshalb einen Blick in die Glaskugel wagen und den Stromverbrauch der kommenden Jahre abschätzen. Überlege: Wirst du in Zukunft ein Elektroauto fahren? Wirst du mit Wärmepumpe oder Infrarot-Heizung heizen? Zur Einschätzung: Ein Elektroauto verbraucht ungefähr so viel Strom, wie ein weiteres Familienmitglied (Also 1.500 – 2.500 Kilowattstunden im Jahr). Bei der Wärmepumpe kommt es sehr stark auf die Effizienz des Gerätes, darauf, ob sie auch im Sommer Wasser erwärmen muss und auf die Größe sowie die Dämmung des Hauses an. Zwar kannst du deine Photovoltaik-Anlage im Nachhinein noch erweitern, aber es ist langfristig oft günstiger, direkt die größere Anlage zu bestellen. Je mehr Dachfläche du bedeckst, desto weniger zahlst du pro Kilowatt-Peak.
Apropos Dachfläche: Am wohlsten fühlen sich Photovoltaik-Anlagen auf einem Süddach, das die Sonne konstant bestrahlt. Es sollte im besten Fall knapp 30 Grad geneigt sein. Aber auch auf einem Ost- oder Westdach bringen die Module einige Kilowattstunden. Eine Nordausrichtung empfehlen wir nicht.
Zur Photovoltaik-Anlage gehört der Wechselrichter wie die Strahlen zur Sonne. Hier solltest du auf einen Hybridwechselrichter setzen, also ein Gerät, das sich mit einem Speicher verbinden lässt. Selbst wenn dein Renovierungsbudget aktuell noch keinen Stromspeicher hergibt, kannst du später nachrüsten. Informiere dich am besten jetzt schon, welche Speicher mit deinem Wechselrichter kompatibel sind.
Sonnenplatz finden
Ein sonniges Hausdach mit Südausrichtung ist der beste Platz für eine Photovoltaik-Anlage. Zeigt dein Dach nicht in den Süden, kannst du auch ein Ost- oder Westdach mit Paneelen belegen. Einzig ein Norddach wird dir nicht allzu viel Strom bringen. Falls dein Dach keine Möglichkeit bietet, kannst du die Module an der Fassade oder auf dem Garagendach unterbringen. Es gibt drei verschiedene Arten von Photovoltaik-Anlagen:
Bei Aufdach-Anlagen sind die Module mit einer Halterung auf der Dacheindeckung befestigt. Diese Anlagenart eignet sich besonders gut für Renovierungen.
Bei Indach-Anlagen sind die Module Teil des Daches und ersetzen Betondachsteine oder Dachziegel. Diese Anlagenart eignet sich für Neubauten oder Dachsanierungen, da hier das Dach neu gedeckt werden muss.
Solardachziegel sind einzelne Paneele, die aussehen wie ganz normale Dachziegel. Diese Anlagenart bringt einen Bonus an Ästhetik und eignet sich für denkmalgeschützte Gebäude, deren Erscheinungsbild nur begrenzt verändert werden darf.
Der richtige Speicher
Dein Stromspeicher wird zum Minusgeschäft, wenn du ein zu großes oder zu teures Gerät kaufst (siehe: Darum lohnt es sich). Ist der Speicher zu klein, kommst du vielleicht nicht auf deinen gewünschten Eigenverbrauch und verschenkst Rendite. Damit du die passende Kapazität kaufst, gibt es folgende Faustregel: Ein kWp Solarenergie auf dem Dach bedeutet, dass du ungefähr eine Kilowattstunde Speicherkapazität brauchst. Zudem solltest du darauf schauen, welche Batterietechnik der Hersteller verbaut hat. Wegen der höheren Lebensdauer und besseren Sicherheit, solltest du einen Speicher mit Lithium-Eisenphosphat-Technologie kaufen. Zudem wichtig bei der Kaufentscheidung: Manche Speicher haben bereits ein integriertes Energiemanagement-System und einen PV-Wechselrichter. Diese beiden Geräte brauchst du dann nicht.
Speicher für Post-EEG Anlagen?
Früher haben Anlagenbesitzer ihren kompletten Strom ins öffentliche Netz abgegeben. Dafür bekamen sie teilweise 50 Cent pro Kilowattstunde. Diese Vergütung war für 20 Jahre festgeschrieben. Und danach? Aktuell dürfen Besitzer von Altanlagen weiter einspeisen, bekommen aber eine sehr geringe Einspeisevergütung. Die Anlage hat sich zum Glück schon lange bezahlt gemacht. Besitzer solcher Altanlagen bezahlen in der Regel drei bis fünf Cent Gestehungskosten für den eigenen Strom und bekommen sechs bis acht Cent Einspeisevergütung. Kostet sie das Speichern einer Kilowattstunde weniger als eine Kilowattstunde aus dem Netz, lohnt es sich, die alte Anlage auf Eigenverbrauch umzustellen, mit neuen Modulen zu erweitern und einen Speicher hinzuzufügen. Verwendest du einen AC-gekoppelten Speicher, musst du nicht einmal einen neuen Wechselrichter kaufen.