Ein ehemaliger Pferdehof mitten im Grünen mit viel Fachwerk und Feriengästen: Mit dem Schepershus hat sich Familie Broscheit einen Lebenstraum erfüllt. Das Wohngebäude hat eine Wohnfläche von rund 320 m2 und war bereits vor dem Kauf teilsaniert. So wurden zum Beispiel die alten Fenster und Türen durch Energiesparmodelle ersetzt. Auch die Hausinstallationen von Elektro-, Wasser-, Abwasser- und Wärmeverteilung wurden bereits durch die Voreigentümer auf den neuesten Stand gebracht. Nach dem Einzug hat das Ehepaar weitere Veränderungen und Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen – so wurden einige Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle des Wohngebäudes umgesetzt. Neben dem eigenen, großzügigen Wohnbereich gibt es eine weitere vermiete Wohnung, ein Ferienapartment und ein Ferien-Gästezimmer jeweils mit Bad. Kontinuierlich haben die Broscheits in den vergangenen Jahren kleinere und größere Projekte realisiert. Das Jüngste war der Austausch der alten Gas-Heizungsanlage gegen ein modernes und energieeffizientes Wärmepumpensystem.


Ohne fossile Energieträger
„Die Idee, eine Wärmepumpe zu installieren, kam durch die öffentliche Diskussion und aufgrund der Tatsache, dass der Gaspreis enorm gestiegen ist und wir für die Zukunft unsicher waren, in welche Richtung der Gaspreis sich entwickeln wird“, erklärt Jens Broscheit, „Bei der Auswahl der Wärmepumpe haben wir uns zunächst informiert und sind so auf Mitsubishi Electric gestoßen. Als wir über die Fachpartnersuche auf der Webseite direkt zu einem Wärmepumpen-Fachbetrieb vor Ort geleitet wurden, stand die Entscheidung für uns eigentlich schon fest.“ Um ganz sicher zu gehen, dass eine Wärmepumpe die richtige Lösung für ihr Gebäude ist, haben die Eigentümer im Winter die Systemtemperatur schrittweise gesenkt und festgestellt, dass die gewünschte Raumtemperatur auch mit einer Vorlauftemperatur von rund 50 °C erreicht werden kann. Die Firma Schierenbeck Gebäudetechnik e.K. aus Schwarme hat ihnen ein wärmetechnisches Gesamtkonzept erstellt, das die Versorgung des Gebäudes mit Raumwärme und Trinkwarmwasser auf ein wirtschaftlich sicheres Fundament stellt, ohne dafür fossile Brennstoffe zu nutzen. Klaus Schierenbeck hat als ausgebildeter Installateur- und Heizungsbaumeister und Energieeffizienzexperte das Heizkonzept und die Anlagentechnik fachlich geplant und ausgeführt. „Die gebäudetechnische Herausforderung bestand darin, eine zukunftsfähige Wärmeversorgung für dieses Bestandsgebäude aus dem 19. Jahrhundert zu entwickeln und umzusetzen, um ganzjährig ein angenehmes sowie komfortables Temperaturniveau in dem Gebäude zu gewährleisten“, erklärt Schierenbeck.
Ausschlaggebend waren die deutlich geringeren Investitionskosten gegenüber Erd- oder Sole-Wärmepumpen. Denn da spielen Luft-Wasser-Wärmepumpen ihre Vorteile voll aus.

Wirtschaftliche Lösung
Am Ende haben sich Broscheits für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entschieden. „Ausschlaggebend waren die deutlich geringeren Investitionskosten gegenüber Erd- oder Sole-Wärmepumpen. Denn da spielen Luft-Wasser-Wärmepumpen ihre Vorteile voll aus“, so Schierenbeck. Zum Einsatz kommen zwei kompakte „Ecodan“ Luft-Wasser-Wärmepumpen von Mitsubishi Electric, die als Kaskade im Außenbereich installiert worden sind. Die Kaskadierung der Wärmepumpen bietet zahlreiche Vorteile gegenüber einer einzelnen Wärmepumpe mit entsprechend großer Leistung. Kaskaden haben einen größeren Modulationsbereich, das führt zu einem unterbrechungsfreieren Betrieb. Effizienter sind Kaskaden, weil die Geräte in Teillast effizienter arbeiten. Die Regelung mit Auto-Adaptfunktion optimiert das Betriebsverhalten und sucht automatisch den jeweils besten Betriebspunkt. Jedes der beiden „Ecodan“ Außengeräte verfügt über 14 kW Nenn-Wärmeleistung. Damit decken die Wärmepumpen die Heizlast des Gebäudes im monovalenten Betrieb ab und stellen gleichzeitig noch genügend Energie für die Trinkwarmwasserbereitung zur Verfügung.

Hohe Effizienz und sicherer Betrieb
Die beiden Außengeräte stehen hinter einem Stallgebäude, so dass sie von der Terrasse aus nicht zu sehen sind. Jede Außeneinheit ist im Technikraum mit einem Hydromodul verbunden. Ein besonderes Merkmal der hier eingesetzten Heiztechnik ist die „Zubadan“ Invertertechnologie. Sie macht es möglich, den die Drehzahl des Verdichters konstant zu halten. Konkret bedeutet das, die Wärmepumpen können auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen von bis zu -15 °C noch 100 % ihrer Heizleistung erbringen. Gleichzeitig erweitert sich der untere Einsatzbereich auf bis zu -28 °C Außentemperatur. Damit ist es möglich, das Gebäude auch bei tiefen Außentemperaturen monovalent, das heißt ausschließlich über die Wärmepumpenfunktion, mit Wärme zu versorgen. Ein elektrischer Heizstab oder ein weiterer Wärmeerzeuger sind nicht erforderlich. Zur Trinkwarmwasserbereitung steht im Technikraum ein 1.000-Liter-Kombispeichersystem bereit. Zusätzlich wurde eine bereits vorhandene Photovoltaik-Anlage in das Heizkonzept eingebunden. Sobald der auf dem Dach erzeugte Solarstrom nicht direkt verwendet wird und der Batteriespeicher aufgeladen ist, wird die überschüssige Energie über einen Elektroheizstab in den Kombispeicher eingebracht.