Fotos: NIBE
Das schmucke Mehrparteienhaus von Familie Eisele ist in einer Gemeinde am nördlichen Kesselrand von Stuttgart gelegen. Auf dem Grundstück der Eiseles befindet sich seit den 1880er-Jahren in einem Innenhof ein verlassenes Werkstattgebäude, das zuletzt eine Schreinerei beherbergte. Als die Familie wuchs und mehr Platz zum Wohnen benötigte, reifte die Idee, die marode Werkstatt zu attraktivem Wohnraum zu sanieren. Gesagt, getan. Das Werkstattgebäude wurde grundlegend umgebaut, denn die Bausubstanz und die Haustechnik entsprachen natürlich längst nicht mehr dem Stand der Technik.

Wenn schon, dann richtig!
In Zusammenarbeit mit einem Architekten und einer Innenarchitektin wurde ein reines Holzhaus mit nachhaltiger Haustechnik geplant, das maximale Unabhängigkeit von externen Versorgern garantieren sollte. Auch der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftungsanlage stand weit oben auf dem Wunschzettel. Es entstand ein zweigeschossiges Wohnhaus mit modernem, großzügigem Grundriss, großen Glasflächen und einer offenen Decke mit einer Galerie im Obergeschoss. Eine clevere Raumnutzung mit Einbauschränken, zum Beispiel unter der Treppe zum Obergeschoss, sorgt heute für viele Abstellflächen.

Innovative Heiztechnik
Für einen möglichst geringen Heizbedarf sollte das Familiendomizil optimal gedämmt und die Gebäudehülle luftdicht isoliert sein. Für eine gute, gesunde Raumluft im Haus stand eine Anlage zur kontrollierten Wohnungslüftung im Pflichtenheft der Planung. Ein Gasanschluss war auf dem Grundstück zwar vorhanden, aber eine Gasheizung kam aus ökologischen Gründen für Familie Eisele nicht infrage. Die Bauherren informierten sich über die Möglichkeiten für die Gebäudeheizung mit einer Wärmepumpe. Doch leider war eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auf dem engen Grundstück nur schwer zu realisieren. Der NIBE Effizienzpartner Stefan Schwarz von der Firma Berner Elektrotechnik GmbH erläuterte daraufhin die Möglichkeiten zur Installation einer sogenannten Abluft-Wärmepumpe: In dem kompakten Gerät befinden sich heute Heizung, Brauchwasserbereitung und Wohnraumlüftung. Die NIBE Abluft-Wärmepumpe saugt verbrauchte warme Luft aus Küche, Bad, WC, Flur und dem Vorratsraum über ein Luftkanalsystem ab und nutzt die darin enthaltene Wärmeenergie. Dabei werden sowohl die in der Abluft gebundene Energie als auch die Abwärme des Haushalts und seiner Bewohner effektiv zur Wärmegewinnung herangezogen. „Die Idee, als Wärmequelle die verbrauchte Raumluft zu nutzen, hat uns schwer begeistert“, rekapituliert der Bauherr. „Damit konnten wir die Vorteile eines nachhaltigen intelligenten Heizsystems mit einer Lüftungsanlage kombinieren. Das System war für unsere Anforderungen ideal, und das Konzept erschien uns absolut schlüssig.“
Die Idee, als Wärmequelle die verbrauchte Raumluft zu nutzen, hat uns schwer begeistert
Die bauliche Umsetzung
Die Abluft-Wärmepumpe „NIBE F750“ benötigt nicht mehr Stellfläche als ein Kühlschrank und konnte daher problemlos im Vorratsraum platziert werden. Um den größeren Warmwasserbedarf der fünfköpfigen Familie jederzeit bedienen zu können, wurde ein zusätzlicher Brauchwasserspeicher „VPB S300“ neben der Wärmepumpe installiert. In der Decke zwischen Erd- und Obergeschoss liegt ein etwa 30 Zentimeter hoher Zwischenraum, der für die Verlegung der Lüftungsrohre genutzt wurde. Die verbrauchte Raumluft wird aus der Küche, der Toilette, zwei Badezimmern und dem Vorratsraum abgesaugt. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine Fußbodenheizung in allen Räumen des Hauses. Auf dem Dach des Hauses wurde eine großzügig dimensionierte Photovoltaik-Anlage mit einem Leistungsvermögen von 20 kW Peak installiert. Ein Stromspeicher bevorratet überschüssigen Strom und stellt diesen bei Bedarf wieder zur Verfügung. Für alle weiteren Stromüberschüsse nutzt der Hausherr eine „Strom Cloud“ – in der nicht genutzter Solarstrom mit anderen Cloudnutzern geteilt wird. „Das ist sehr gut im kalten Winter, wenn die Wärmepumpe mehr Energie benötigt, als die PV-Anlage produziert bzw. bei verschneiten Paneelen manchmal sogar keinen Strom produziert“, erläutert der Hausbesitzer. „Das kann ich dann mit dem Freistrom aus der Cloud kompensieren, sodass wir es jedes Jahr schaffen, mit 0 Euro für Stromverbrauch auszukommen.“
Da fühlen wir uns, gerade in der aktuellen Diskussion um Energiepreise, schon etwas elitär
Das rechnet sich
Die Familie blickt heute auf drei Jahre Erfahrung in der Nutzung der Wärmepumpe zurück. „Die NIBE Abluft-Wärmepumpe ist ein grundsolides System, das stabil läuft, ich mache die notwendigen Systemupdates und ich reinige vor der Heizsaison die Filter in den Ab- und Zuluftventilen“, sagt der Hausbesitzer. „Wir sind sowohl mit der Heizleistung als auch mit dem warmen Wasser mehr als zufrieden. In der Grundeinstellung regelt die Wärmepumpe das Klima im Haus automatisch, nur wenn wir besondere Ansprüche haben, muss ich ihr sagen, was sie machen soll. Die Bedienung ist einfach und intuitiv, das macht Spaß.“ In der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zeichnet sich ab, dass das System sich in wenigen Jahren amortisiert haben wird. „Da fühlen wir uns, gerade in der aktuellen Diskussion um Energiepreise, schon etwas elitär“, sagt der Hausbesitzer lächelnd. Anderen Interessenten einer Abluft-Wärmepumpe empfiehlt der Eigentümer das System gerne weiter: „Wenn man ein möglichst effizientes Konzept sucht und die baulichen Rahmenbedingen des Hauses passen, findet man in einer Abluft-Wärmepumpe ein optimales Kosten-/Nutzen-Paket.“

Behaglicher Wohnkomfort
Die „NIBE F750“ ist eine leistungsvariable Hochleistungs-Abluftwärmepumpe für den Einsatz in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Sie vereint die Funktionen Heizung und Warmwasserbereitung sowie die Vorzüge der kontrollierten Wohnungslüftung in einem kompakten Gerät. Aufgrund der Drehzahlregelung passt sie sich flexibel an den Wärmebedarf mit bis zu 8 kW Gebäudeheizlast an.