Luft-Wasser-Wärmepumpe Ecodan von Mitsubishi Electric

Wärmepumpe im Altbau

Wärmepumpe und Altbau? Passt das zusammen? Worauf Sie achten müssen, lesen Sie hier.

Dass wir nicht so weitermachen können wie gewohnt, dämmert inzwischen vielen. Sich beim Heizen allein auf fossilen Brennstoffen zu verlassen, gehört zu den Dingen, die kritisch hinterfragt werden müssen. Für viele Hauseigentümer, die noch mit Öl und Gas heizen, droht das nämlich über kurz oder lang zur Kostenfalle zu werden. Denn schon ab 2027 wird der EU-Emissionshandel auf den Gebäudebereich ausgedehnt und der Preis für den Einsatz klimaschädlicher Energien durch eine CO2-Abgabe kontinuierlich erhöht. Hinzu kommen noch die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), beim Einbau eines neuen Heizsystems ab nächstem Jahre ein Mindestanteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien zur Pflicht zu machen. Wir brauchen also möglichst schnell verlässliche Alternativen, mit den wir unseren Heizwärmebedarf preiswert, komfortabel und gleichzeitig GEG-konform decken können. Gute Aussichte, das Heizsystem der Zukunft zu werden, hat dabei die Wärmepumpe. Wir zeigen Ihnen, warum.

Der Zauber der Physik

In Luft, Erdreich und Grundwasser sind große Mengen natürlicher Wärmeenergie gebunden, die Sie mithilfe einer Wärmepumpe für Heizzwecke nutzbar machen können. Angetrieben werden Wärmepumpen mit elektrischem Strom. An ihrem Einsatzort arbeiten sie darum vollkommen emissionsfrei. Wird ausschließlich grüner Strom für den Wärmpumpenbetrieb verwendet, ist das Heizen und die Warmwasserbereitung sogar absolut klimaneutral. Rein technisch betrachtet ist eine Wärmepumpe nichts anderes als ein umgekehrt arbeitender Kühlschrank. In ihr zirkuliert ein flüssiges Kältemittel, auf das die in der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser gespeicherte Umweltwärme übertragen wird und dabei verdampft. Anschließen komprimiert ein Verdichter das Kältemittelgas, wodurch dessen Temperatur stark ansteigt. Wenn Sie schon mal einen Fahrradreifen mit einer Luftpumpe aufgepumpt haben, kennen Sie diesen Effekt vielleicht. Schon nach wenigen Hüben erwärmt sich das Pumpengehäuse. Anschließend wird das unter hohem Druck stehende Kältemittelgas wieder verflüssigt, wodurch die Wärmeenergie an das Heizwasser übertragen wird. Danach beginnt der Kreislauf wieder von vorn.

Sie haben die Wahl

Besonders bequem und einfach ist es, mit der Luft zu heizen. Ihnen stehen aber auch Alternativen mit einer etwas höheren Effizienz zur Verfügung. Nämlich Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen. Diese beziehen Umweltwärme aus dem Erdreich beziehungsweise dem Grundwasser und machen diese für Heizzwecke nutzbar. Da aber für beide Systeme Erdbohrungen notwendig sind, wird für deren Installation eine Genehmigung benötigt, die Ihnen leider nicht überall erteilt werden wird.
Übrigens: Damit Ihnen Ihre Stromkosten nicht aus dem Ruder laufen, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Wärmepumpe eine möglichst hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) erreicht. Diese spiegelt das Verhältnis zwischen eingesetztem Strom und gewonnener Heizwärme wider. Bei der JAZ gilt: Je höher, desto besser. Etwa drei Viertel der Gesamtenergie, die Wärmepumpen für das Bereitstellen von Heizwärme und Warmwasser benötigen, wird aus einer der genannten Wärmequellen gewonnen. Nur etwa ein Viertel der für die Wärmeerzeugung eingesetzten Energie ist elektrischer Strom.

Wärmepumpen auf dem Vormarsch
Für die Politik ist die Wärmepumpe das Heizsystem der Zukunft. Das sind die Vorteile eines Wärmepumpenheizsystems:

  • Effizienz: Wenn Sie die kostenfrei zur Verfügung stehende Umweltwärme nutzen, um damit Ihr Eigenheim auf Wohlfühltemperatur zu bringen, profitieren Sie durch niedrige Heizkosten.
  • Klimaschutz: Eine Wärmepumpe verursacht, anders als zum Beispiel eine Gasheizung, keine Treibhausgasemissionen. Nur bei der Produktion des Stromes, mit dem die Wärmepumpe angetrieben wird, fallen solche an. Je mehr „grüner Strom“ in unsere Netze fließt, desto klimafreundlicher arbeiten auch Wärmepumpen.
  • Unabhängigkeit: Mit einer Wärmepumpe werden Sie unabhängig von Rohstoffimporten aus den Krisenregionen dieser Welt. Kurzfristige Preissprünge, Stichwort „Ölpreisschock“ lassen Sie daher kalt.
  • Flexibilität: Wenn Sie wünschen, können Sie Ihre Wärmepumpe technisch so ausstatten, dass sie im Sommer auch zur Kühlung verwendet werden kann. Das steigert Ihren Wohnkomfort beträchtlich.
  • Zukunftssicherheit: Die Politik verschärft nach und nach die energetischen Anforderungen an Wohngebäude. Eine moderne Wärmepumpe erfüllt bereits jetzt Vorschriften, die in einigen Jahren möglicherweise verpflichtend werden.
  • Platzersparnis: Anders als zum Beispiel eine Ölheizung, benötigt eine Wärmepumpe keinen Lagerplatz für den Brennstoff. Auch ein Schornstein entfällt. Also mehr Raum fürs Wohnen.

In der Fläche liegt die Kraft

Besonders effizient heizen Sie mir Ihrer Wärmepumpe, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und der von Ihnen benötigten Vorlauftemperatur möglichst gering ausfällt. Daher ist eine Fußbodenheizung zweifelsohne der ideale Partner für eine Wärmepumpenheizung. Dennoch lassen sich Wärmepumpen auch mit Heizkörpern, die in den meisten Bestandsgebäuden zur Standardausstattung gehören, wirtschaftlich betreiben. Ein möglichst hohes Dämmniveau, was Ihren Heizwärmebedarf verringert, und Heizkörper, die auch mit niedrigen Vorlauftemperaturen zurande kommen, sind dann jedoch Pflicht.

Wärmepumpe und Altbau

Lassen sich Wärmepumpen auch zum Beheizen eines Bestandsgebäudes einsetzen? Um diese Frage zu klären, startete das Fraunhofer Institut sein Forschungsprojekt WPsmart im Bestand.* Das Ergebnis des auf mehrere Jahre angelegten Feldtests: Wärmepumpenheizungen können auch in Altbauten ihre Arbeit bei niedrigen Heizkosten verrichten und so zu einem finanziellen Gewinn für die Hauseigentümer werden. Gleichzeitig zeigte die Studie aber auch, dass der effiziente Betrieb einer Wärmepumpe in Bestandsgebäuden alles andere als ein „Selbstläufer“ ist. Wie Studienleiter Dr. Marek Miara betont, hängt „ein erfolgreicher Betrieb […] nicht nur von der Qualität und Effizienz der Wärmepumpe ab, sondern vor allem auch von äußeren Faktoren.“ Besonders das Energieniveau des Gebäudes und das Wärmeübergabesystem stehen dabei im Fokus. Dämmarbeiten am Gebäude, der Einbau neuer Fenster oder der Wechsel von alten Radiatoren zu sogenannten Niedertemperatur-Heizkörpern tragen grundsätzlich zu einer Effizienzsteigerung einer Wärmepumpenheizung im Gebäudebestand bei. Wer sich also für die Heizungsmodernisierung mit einer Wärmepumpe interessiert, macht mit zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen keinen Fehler. Apropos Niedertemperatur-Heizkörper: Die Studie räumt gleichzeitig mit dem weit verbreiteten Mythos auf, dass sich Wärmepumpen nur in Verbindung mit einem Flächenheizsystem wirtschaftlich betreiben lassen. So ist zu lesen: „Auch ein Umstieg auf Flächenheizsysteme ist nicht zwangsläufig erforderlich, da die Ergebnisse zeigen, dass auch Heizkörper mit vergleichsweise geringen Temperaturen betrieben [werden können]“. Unerlässlich für den erfolgreichen Einsatz einer Wärmepumpe im Gebäudebestand ist aber in jedem Fall eine solide Planung des Heizungstauschs durch einen Fachbetrieb und anschließend eine sorgfältige Installation der neuen Wärmepumpenanlage.

„Ein Haus zu bauen oder einen Altbau energetisch zu sanieren, ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Auf unserem großen Bauherrenportal werden Bauherren und Modernisierer fündig, wenn sie Hilfestellung für ihr persönliches Bauprojekt suchen.“

– Jörg Bayer, Chefredakteur