Redaktion: Rebecca Frick
Titelfoto: Nolte
1. Was sind die häufigsten Fehler bei der Küchenplanung?

Auch wenn man meint, dass die persönlichen Bedürfnisse und Kochgewohnheiten der Kunden bei der Planung an erster Stelle stehen, kommt es insbesondere hier oft zu Fehlentscheidungen. Ein großer Punkt ist der Stauraum. Oft werden die Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Raumhöhe oder die Tiefe der Arbeitsfläche, nicht komplett ausgenutzt. Das lässt sich im Nachhinein leider nicht korrigieren. Unterschätzt wird auch die sinnvolle/gut geplante Anordnung der Geräte und Arbeitsflächen.
Die falsche Platzierung dieser stört die Ergonomie in der Küche und führt zu ineffizienten Arbeitsabläufen. Und das beeinträchtigt letztendlich den Komfort und den Spaß beim Kochen. Nicht zuletzt machen sich viele Kunden zu wenig Gedanken um die Beleuchtung. Deckenstrahler spenden zwar viel Licht, sorgen aber nicht automatisch für ein wohnliches Ambiente. Die vielen Optionen, wie beleuchtete Griffmulden oder LED-Streifen unter den Hängeschränken, sind vielen Kunden nicht bekannt, dabei verleihen insbesondere diese Lichtquellen der Küche Gemütlichkeit und machen sie damit zu einem Raum zum Wohlfühlen.
2. Welche drei Must-Haves dürfen in der modernen Küche nicht fehlen?
Auch hier kommt es, ganz auf die individuellen Bedürfnisse an. Ein beliebtes Produkt, das sich immer mehr durchsetzt, ist ein Muldenlüfter. Im Gegensatz zur Dunstabzugshaube saugt dieser den Wrasen, der beim Kochen entsteht, direkt vom Kochfeld nach unten ab – über dem Kochfeld kann der Dunstabzug also entfallen, was auch eine Designfrage ist. Daneben werden auch in die Arbeitsplatte integrierte Steckdosen immer beliebter. Diese erleichtern die Handhabung von Mixer, Pürierstab und Co. – ganz ohne Kabelchaos.
Und mein ganz persönliches Must-Have: beleuchtete Schubkästen. Somit habe ich meine Küchenutensilien ohne langes Suchen schnell zur Hand.



3. Materialien und Farben? Was liegt im Trend?
Nach wie vor liegt Holz im Trend – besonders beliebt ist Eiche in allen Farben und Schattierungen. Aber auch andere Echtmaterialien wie zum Beispiel Stein liegen ganz weit vorne. Kombiniert wird hier gerne mit dezenten Erdtönen.
4. Ästhetik auf kleinstem Raum? Wie klappt das?
Mit Mut zur Farbe! Wenn es nicht die farbige Küchenfront sein soll, dann eine Wandseite. Hier lässt sich auch gut mit Kontrasten spielen, die dann in Dekoelementen wieder aufgegriffen werden. Außerdem sollte man auf geschlossene Flächen setzen, das gelingt mit raumhohen Schränken. Damit lässt sich das Maximum an Stauraum gewinnen, denn besonders in kleinen Räumen ist eine aufgeräumte Optik wichtig.



5. Und andersherum: Wie lässt sich auf großen Flächen, Stichwort offene Wohnlandschaft, Persönlichkeit in die Traumküche bringen?
Bei einer großen Fläche kann auf die geschlossenen Flächen verzichtet werden. Hier empfiehlt sich Stauraum in Form von Unterschränken – so bleibt an den Wänden oberhalb der Arbeitsfläche Platz für farbige Akzente oder Bilder, die für Wohnlichkeit in der Küche sorgen. Auch mit offenen Regalelementen lässt sich eine Küchenzeile auflockern. E-Geräte wie Mikrowelle, Kaffeemaschine oder Toaster können hinter Kulissentüren versteckt werden, dann stört nichts mehr die Optik. Gerade auch bei einer offenen Wohnraumplanung – Küche und Wohnraum ergänzen sich so zu einem wohnlichen, gemütlichen Ganzen.
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