Dachgeschossausbau in Nørrebro

Christina und Oliver Rasmussen haben den Spitzboden über ihrer Wohnung ausbauen lassen und genießen heute neuen Wohnraum.

Fotos: Velux

Die Wohnungsgenossenschaft, die die Eigentümerin des Mehrfamilienhauses, in dem Familie Rasmussen lebt, entschied sich, das Dach des Objekts zu sanieren. In dem Zuge bot sich die Gelegenheit, die eigene Dachwohnung um ein Stockwerk – genauer den Spitzboden – zu erweitern.

Den Traum von einer Dachterrasse hegten sie und ihr Mann Oliver schon länger. Sie teilten die Idee zunächst mit ihrem Architekten. „Unser Architekt Lasse Grønnerup Johannesen von Werkt sagte einfach: ‚OK, das hört sich toll an. Aber habt ihr mal überlegt, wie viele Quadratmeter ihr für eine Terrasse braucht, die ihr nur im Sommer nutzen könnt? Hinzu kommt, dass wir in Dänemark und nicht in Südfrankreich leben.‘ Wir verstanden sofort, was er meinte“, erklärt Christina. „Dies führte zu vielen neuen Überlegungen, wofür wir das Stockwerk eigentlich verwenden wollten. Wir beschlossen schließlich, einen Raum mit vielen gemütlichen Möbeln und einer Orangerie-ähnlichen Atmosphäre zu schaffen, den wir das ganze Jahr über nutzen können.“

„Wir gingen hoch und uns wurde plötzlich klar, was das für eine tolle Aussicht auf die ganze Stadt und den Rathausturm ist“, sagt Christina Rasmussen.

Mithilfe ihres Architekten fanden sie eine Lösung, die einen ganzjährig nutzbaren, hellen Raum und gleichzeitig die Option für einen balkonähnlichen Dachaustritt bietet. Sie bauten drei „Dachbalkon“-Fenster direkt nebeneinander in die Dachfläche ein. Das Besondere: Diese Lichtlösungen bieten nicht nur Fensterfläche vom Boden bis zur Decke, sie schaffen zudem einen Austritt ins Freie, ohne dass dafür auf Wohnfläche verzichtet werden muss. Denn die jeweils aus zwei Teilen bestehenden Fensterkombinationen lassen sich mit nur wenigen Handgriffen innerhalb von ein paar Sekunden zu einem balkonähnlichen Dachaustritt ausklappen. Im Gegensatz zum Bau einer „echten“ Dachterrasse bietet der Einbau solcher Dachfenster zudem den Vorteil, dass sie in der Regel genehmigungsfrei und die Umsetzung auch günstiger ist.

Auch die alte Wohnung profitiert

Die Erschließung des Spitzbodens erfolgte durch eine Treppe, für die ein Teil des Schlafzimmers abgetrennt wurde. Der Flur davor wurde mit einem großen Holz-Regal, in dem Olivers Sneaker-Sammlung Platz findet, neu gestaltet. Im Zuge der Baumaßnahmen erweiterten die Rasmussens zudem den Raum für ihre Küche. Sie stellten den Esstisch auf die durch die Verlegung des Wohnzimmers ins Dachgeschoss frei gewordene Fläche und schufen so gegenüber der Küchenzeile Platz für einen Schrank, der zusätzlichen Stauraum für Küchenutensilien bietet. In der Küche sorgen ebenfalls zwei Velux Dachfenster für viel Tageslicht – auch in der Tiefe des Raums beim Esstisch. „Der alte Teil der Wohnung wirkt jetzt auch größer, obwohl er durch die Stiege, die einen Teil unseres Schlafzimmers einnimmt, tatsächlich kleiner geworden ist. Das haben wir dem vielen Tageslicht zu verdanken.“

„Wir haben praktisch Fenster vom Boden bis zur Decke, das ist ein großer Vorteil, wenn man einen Zweijährigen hat. Er kann dort stehen und den Mond beobachten oder den Hubschraubern beim Landen auf dem Krankenhausdach zusehen – unser Aussichtsposten über ganz Kopenhagen“, freut sich die Bauherrin.

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