Neuer Glanz im alten Bungalow

Vom dunklen Bungalow zum hellen Wohntraum: Diese Sanierung schafft Licht, Ausblick und Energieeffizienz.

Fotos: Juri Troy

Wie schön sich neues Leben in ein altes Haus einhauchen lässt, zeigt das Architektenbüro juri troy architects. Der Wunsch der Bauherren? Den in die Jahre gekommenen, geerbten Bungalow so umzubauen, dass er erhalten bleibt, aber auf den ersten Blick nicht mehr wiederzuerkennen ist. Und das hat geklappt. So gar nichts erinnert mehr an den tristen Bau aus früheren Tagen. Wo früher einmal das Satteldach in den Himmel ragte, schmückt nun ein modernes Flachdach den Bau. Enge, verschachtelte Räume weichen einer offen konzipierten Wohnlandschaft, die es mit jedem Neubau aufnehmen kann. Großzügige Verglasungen öffnen den Blick nach außen.

Umbauten von Bestandsgebäuden werden in Zukunft ein immer wichtigerer Aufgabenbereich werden. Umso wichtiger sind exemplarische Beispiele mit Vorbildcharakter, so Architekt Juri Troy.

Das Gebäude befindet sich in Gerasdorf nördlich von Wien. Am Rande einer Einfamilienhaussiedlung, umgeben von weitläufigen Spargelfeldern im Norden und Osten. Im Zuge des Umbaus wurde die Garage im Osten entfernt und das Gebäude um einen Anbau im Norden erweitert. Zusätzlich wurde ein Nebengebäude mit Carport im Westen ergänzt. Jetzt eröffnet sich der weite Blick in die Felder und Licht strömt von Ost und West in die Wohnräume. Ein neuer Anbau im Norden schafft die ebenerdige Anbindung an den Garten und spendet gleichzeitig mehr Raumhöhe für die Wohnküche. Auf rund 143 Quadratmetern genießen die Bauherren ihr neues Wohnglück im alten Haus.

An alle Details gedacht

Erschlossen wird der Baukörper über den bestehenden Eingang im Westen. Eine Halbtreppe führt auf die Wohnebene. Straßenseitig haben die Planer Arbeits- sowie Badezimmer angeordnet. Durch den Abriss der Garage gewinnt das Gebäude neue Ausblicke über die Spargelfelder, wohin sich Schlaf- und Wohnzimmer orientieren. Das Gästezimmer ist nach Westen ausgerichtet. Der Zubau im Norden mit Küche und Loggia schafft den Übergang von Wohnebene zu Gartenniveau. Über eine Halbtreppe betreten die Bewohner den eineinhalb geschosshohen Raum. Er wird von Morgen- und Abendsonne durchflutet. Der private Außenbereich im Osten schafft zusätzliche Aufenthaltsqualität.

Die äußere Tragstruktur des Bestandsgebäudes haben die Architekten erhalten. Diese wird nun durch eine allseitig umlaufende Holzfassade mit Holzfaserdämmung eingefasst. So wird das Gebäude sowohl gestalterisch als auch energetisch aufgewertet. Eine Photovoltaikanlage ergänzt das Energiekonzept. Perforierte Metallschiebeläden an den Fenstern bieten Sonnenschutz und straßenseitig Privatsphäre. Das Nebengebäude positioniert sich als schlichter Holzkubus neben dem Wohnhaus. Im Innenraum dominieren helle Lehmputzoberflächen. Auch der großzügige Einsatz von Holz an Wänden und Decken hinterlässt eindrucksvolle Spuren: Sie wirkt die moderne Küche von oben bis unten wie aus einem Guss. Für ein behagliches Raumklima sorgen eine Fußbodenheizung sowie ein Kamin. Selbst Vergangenes kommt wieder zum Einsatz und steht einmal mehr für den nachhaltigen Gedanken des Umbaus: zum Beispiel durch Ziegel aus dem alten Bestand.

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