Welterbe mit Schieferdach

Denkmalschutz bewahrt Geschichte und zeigt, wie traditionelle Bauweisen Vorbild für nachhaltige Architektur sein können.

Fotos: Rathscheck

Das „Schweizer Haus“ in Potsdam-Klein Glienicke, erbaut 1867 im Stil romantisierender Schweizer Architektur, wurde denkmalgerecht und nachhaltig saniert. Charakteristisch für die Anlage sind weit auskragende Dächer, kunstvolle Fassaden und reiche Holzverzierungen. Die Sanierung durch das Büro Linie Creutzfeldt Architekten zielte darauf, die bauzeitliche Gestaltung wieder sichtbar zu machen und gleichzeitig die historische Patina zu bewahren. Ein besonderes Augenmerk galt der restauratorischen Wiederherstellung der ornamentreichen Putzfassade samt künstlicher Holzmaserung und imitiertem Stuckdekor – ein Ausdruck damaliger Sehnsucht nach Naturverbundenheit.

Die behutsame Sanierung zeigt, wie verantwortungsvolles Bauen im Bestand gelingen kann – mit Respekt vor der Geschichte, sparsamen Ressourceneinsatz und Blick auf eine nachhaltige Zukunft.

Kern der Maßnahmen war das stark sanierungsbedürftige Dach. Statt provisorischer Nachkriegsabdichtungen erhielt es eine neue Eindeckung mit langlebigem, CO₂-armem Schiefer. „Mit der Wahl dieses Millionen Jahre alten Materials sind wir der Originaleindeckung am nächsten gekommen“, wie Magnus Creutzfeldt erklärt. „Hinzu kommt, dass Schiefer ein nachhaltiges Naturmaterial ist, das durch seine Langlebigkeit bei einer Denkmal-Sanierung unschlagbar ist.“ Der Aufbau wurde bewusst als hinterlüftetes Dach ausgeführt – ein Beitrag zur energetischen Optimierung bei gleichzeitiger Einhaltung denkmalpflegerischer Auflagen.

Ziel der denkmalgerechten Sanierung war es, die bauzeitliche Gestaltung wieder hervorzubringen und gleichzeitig die Patina des Gebäudes zu erhalten, so Architekt Magnus Creutzfeldt.

Originalgetreu gefertigte Trauf- und Ortgangdetails, individuell angepasste Ableitbleche und der Verzicht auf sichtbare Dachrinnen unterstreichen den hohen gestalterischen Anspruch. Die sorgfältige Sanierung steht beispielhaft für zukunftsfähiges Bauen im Bestand: Ressourcen werden geschont, Handwerkstradition bewahrt, und historische Gebäude nachhaltig in die Zukunft geführt. Das Projekt zeigt, dass Denkmalschutz nicht im Widerspruch zur Moderne steht, sondern durch technisches Know-how, Materialkompetenz und denkmalpflegerisches Feingefühl einen wesentlichen Beitrag zu nachhaltigem Bauen leisten kann.

Das 1867 im Stil der romantischen Schweizer Architektur errichtete „Schweizer Haus“ in Potsdam-Klein Glienicke wurde unter Wahrung des Denkmalschutzes umfassend und nachhaltig instand gesetzt.

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