Vom Trafo- zum Tiny Haus

Gebäude ungenutzt stehen lassen? Verschwendung. So wird Wohnraum aus einem Trafohäuschen.

Fotos: Marcello Mariana studio
Architekten: studio wok

Das ehemalige Trafohäuschen stand ungenutzt auf dem Betriebsgelände von QuadroDesign. Das italienische Unternehmen beschloss, auf dem Gründstück mehrere flexible Räume zu schaffen: Als temporäre Wohneinheiten für Familienmitglieder, als Besuchsunterkunft für Künstler, aber auch für Werbezwecke und anpassungsfähige Arbeitsräume. Zeit für eine Intervention für die ehemalige Trafostation. Es sollte sich in ein bewohnbares Tiny Haus verwandeln.

Die Architektur

Die atypische Form des Trafohäuschens war eine besondere Herausforderung für die Architekten. Das bedeutete aber auch: Mehr Raum für kreative Gedanken. Badezimmer, Mini-Küche und Aufenthaltsraum sind im Erdgeschoss angesiedelt, mit direkten Ausgängen auf die Terrasse. Nach oben hin wird das Haus schmaler. Über Metalltreppen erreichen die Bewohner zwei Zwischengeschosse. Auf dem ersten ist Platz für ein Bett. Das zweite Zwischengeschoss liegt direkt unter dem Dach. Ein bereits vorhandener Betonvorsprung wurde genutzt, um diesen kleinen Rückzugsort mit Himmelsblick aus dem Dachfenster zu schaffen.

Die Materialien sollten einen neutralen, meditativen Ort schaffen. Unbehandelte Oberflächen und strahlendes Weiß im Licht großer Fenster.
Wenn Pflanzen über die Pergola wuchern, wird der Außenbereich zum urigen Schattenplatz.

Flucht ins Grüne

Große Schiebetüren locken die Bewohner nach draußen auf die Terrasse. Hier können sie sich richtig ausbreiten. Wer mehr Platz zum kochen braucht, findet unter der Pergola eine großzügige Outdoor-Küche. Es ist mehr als genug Platz für einen Essbereich oder eine Lounge. Doch das Highlight des Außenbereichs ist der Pool, der monolithisch aus dem Betonsockel ragt, auf dem das ganze Häuschen steht. So dient der Rand zugleich als Sitzbank.

Ausgezeichnet

Das Sanierungsprojekt gewann 2025 den Maestri Comacini Award in der Kategorie B (Restauration oder Wiederherstellung von existierenden Gebäuden). Die Jury bewertete positiv, wie die Architekten das bereits vorhandene Gebäude umnutzen, ohne an den vorherigen Maßen des Trafohäuschens etwas zu ändern. Die Architekten sind besonders stolz auf die Gestaltung des Tiny Hauses: „Die ungewöhnliche Form des Hauses hat uns erlaubt, radikal neu zu erfinden, wie Wohnhäuser aussehen können.“

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