Hybridheizung BioWIN2 Hybrid von Windhager

Heizungsmodernisierung

Sie möchten Ihre Heizung modernisieren? Das sind die möglichen Nachfolger für Ihren alten Heizkessel.

Wussten Sie, dass auch Öl- und Gasheizungen ein Verfallsdatum haben können? Nach spätestens 30 Einsatzjahren müssen fossile Heizsysteme gegen ein klimafreundliches Heizgerät getauscht werden. So ist es im Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorgesehen. Davon ausgenommen sind nur Niedertemperatur- und Brennwertkessel. Doch welche Alternativen drängen sich auf, wenn Sie Ihr angestaubtes Heizsystem modernisieren wollen oder Ihnen sogar die Betriebserlaubnis für Ihren alten Kessel entzogen wurde? Wie können Sie Ihren Heizwärme- und Warmwasserbedarf kostengünstig decken? Wir hätten dazu ein paar Vorschläge. Zuerst jedoch eine kleine Bestandsaufnahme.

Die Gegenwart ist (noch) fossil

Drei von vier Haushalten heizen noch mit klimaschädlichem Öl oder Gas. Im Schnitt sind Heizungsanlagen 13,9 Jahre alt. Jede dritte ist sogar älter als 20 Jahre. Das muss sich möglichst rasch ändern, sollten wir es mit dem Ziel, Klimaneutralität bis spätestens 2045, ernst meinen. Auch unsere Wärmeversorgung muss daher unabhängig von fossilen Brennstoffen werden. Der Gesetzgeber hat bereits reagiert: Spätestens ab Mitte 2028 ist die Nutzung von mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energie für alle neu installierten Heizsysteme Pflicht. So sieht es das umstrittene GEG vor. Wer in eine neue Heizung investieren möchte, ist schon heute gut beraten, bei seiner Kaufentscheidung dem Thema Klimaverträglichkeit einen hohen Stellenwert einzuräumen.
Aber machen wir uns ehrlich. Für viele modernisierungswilligen Heizungsbesitzer dürfte das Thema Klimaschutz eher zweitrangig sein. Vielmehr treibt die Menschen die Sorge, die eigenen Heizkosten in Zukunft nicht mehr bezahlen zu können. Leider ist diese Angst nicht unbegründet. Denn die Preise für fossile Brennstoffe haben sich in den vergangenen Jahren massiv erhöht. Dafür sind nicht allein Kriege und Krisen verantwortlich. Auch unsere Energiepolitik, die die Nutzung von Heizöl und Erdgas für Verbraucher zum Wohle des Klimas unattraktiv machen soll, ist ein großer Preistreiber: Stichwort „CO2-Steuer“. Zum Jahreswechsel ist der CO2-Preis, der für Öl und Gas entrichtet werden muss, erneut angehoben worden. Auf nun 55 Euro pro ausgestoßener Tonne Kohlenstoffdioxid. So richtig interessant wird es aber spätestens ab dem Jahr 2027. Dann tritt nämlich der europäische Emissionshandel an die Stelle der national organisierten CO2-Abgabe. Dann sind Verbraucher nicht länger mit einem politisch festgelegten CO2-Preis konfrontiert, sondern mit einem, der am freien Markt gebildet wird. Das Stichwort lautet „Emissionshandel“. Vorhersagen, wie sich die CO2-Abgabe dann entwickeln könnte, sind wenig seriös. Die einhellige Expertenmeinung ist jedoch, dass es für Verbrauchern nochmals zu einem spürbaren Anstieg des CO2-Preises kommen könnte. Das Heizen mit fossilen Brennstoffen dürfte dann bei Hauseigentümern, besonders bei denjenigen mit einem veralteten Heizsystem, zu einem Preisschock führen. Ein weiterer Punkt, um die Heizungsmodernisierung nicht auf lange Bank zu schieben.

Heizen mit Strom

Wärmepumpen gelten als das Heizsystem der Zukunft. Angetrieben werden sie durch elektrischen Strom. An ihrem Einsatzort arbeiten sie vollkommen emissionsfrei. Verwenden Sie ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen, dann arbeitet Ihre Wärmepumpe sogar klimaneutral. Wärmepumpen entziehen der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich die Wärmeenergie und übertragen diese dann auf Ihr Eigenheim. Der Wärmepumpenprozess ist schnell erklärt. In der Wärmepumpe zirkuliert eine flüssiges Kältemittel, das die Wärmeenergie der Wärmequelle aufnimmt und dabei verdampft. Anschließen komprimiert ein Verdichter das Kältemittelgas, wodurch dessen Temperatur stark erhöht wird. Im Anschluss wird das unter hohem Druck stehende Kältemittelgas wieder verflüssigt und die Wärmeenergie an den Heizkreis übertragen. Danach beginnt alles wieder von vorn. Damit Ihnen die Stromkosten für den Wärmepumpenbetrieb nicht über den Kopf wachsen, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Anlage eine möglichst hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) erreicht. Diese spiegelt das Verhältnis zwischen eingesetztem Strom und gewonnener Heizwärme wider. Bei der JAZ gilt: Je höher, desto besser. Etwa drei Viertel der Gesamtenergie, die Wärmepumpen für das Bereitstellen von Heizwärme und Warmwasser benötigen, wird gratis aus einer der genannten Wärmequellen gewonnen. Nur etwa ein Viertel der für die Wärmeerzeugung eingesetzten Energie ist elektrischer Strom.
Aber können Sie Ihren Altbau überhaupt mit einer Wärmepumpe effizient beheizen? Grundsätzlich ja, es sind aber einige Faktoren zu beachten, wenn sie ihr fossiles Heizsystem durch eine Wärmepumpe ersetzen wollen. Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt zum einen maßgeblich vom Dämmstandard Ihres Eigenheims ab. Ist es hinreichend gut gedämmt, kann eine Wärmepumpe ihre Vorteile voll ausspielen und Ihr Zuhause kostengünstig mit Heizwärme versorgen. In weniger gut isolierten Gebäuden kann es jedoch notwendig sein, zusätzliche Schritte hinsichtlich des Dämmschutzes zu ergreifen, um den Wärmebedarf zu reduzieren. Das Dämmen von Dach und Fassade oder der Einbau neuer Fenster erhöhen in jedem Fall die Effizienz einer Wärmepumpe. Des Weiteren sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf Ihr Wärmeverteilsystem legen. Besonders effizient heizen Sie mir Ihrer Wärmepumpe, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und der benötigten Vorlauftemperatur möglichst gering ausfällt. Daher ist eine Fußbodenheizung zweifelsohne der ideale Partner für eine Wärmepumpenheizung. Dennoch lassen sich Wärmepumpen auch mit Heizkörpern, die in den meisten Bestandsgebäuden zur Standardausstattung gehören, wirtschaftlich betreiben. Unerlässlich für die Nutzung einer Wärmepumpe im Gebäudebestand ist aber in jedem Fall eine solide durch einen Fachbetrieb und anschließend eine sorgfältige Installation der neuen Wärmepumpenanlage.

Traditionell gut

Grundsätzlich kann jedes Gebäude mit einer Wärmepumpe beheizt werden. Jedoch nicht immer zu akzeptablen (Strom-)Kosten. Ist der Heizwärmebedarf zu hoch, braucht es eine belastbare Alternative. Zum Beispiel eine Holzheizung. Aber keine Sorge. Heute müssen Sie sich nicht den Rücken ruinieren, weil Sie tagtäglich Holzscheite zu Ihrem Holzkessel schleppen. Viel einfacher lässt sich Ihre Wärmeversorgung mit einer Pelletheizung bestreiten. Sie bietet denselben Heizkomfort wie ein Öl- oder Gasbrenner, denn eine Pelletheizung versorgt sich automatisch mit dem benötigten Brennstoff. Diese Aufgabe übernimmt eine Steuereinheit, die die Brennstoffzufuhr aus dem Pelletlager bedarfsgerecht regelt.
Für die Herstellung der drei bis fünf Zentimeter langen Pellets werden überwiegend Sägeabfälle der Holzindustrie genutzt. Laut Deutschem Pelletinstitut (DEPI) werden sie zu etwa 90 Prozent aus Holzspänen und Hobelrückständen hergestellt, die als Abfallprodukt in Holz- und Sägewerken anfallen. Nur etwa 10 Prozent des Rohstoffs stammen aus nicht nutzbarem Rundholz, das bei der Holzernte und bei der Waldpflege anfällt und als Energieholz Verwertung findet. Und das Gute daran: Holz verbrennt klimaneutral. Das heißt, dass beim Verbrennen nur so viel klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre gelangt, wie der Baum zuvor aus der Atmosphäre entnommen hat.
Für Hauseigentümer muss die Wärmeversorgung heute aber nicht nur klimafreundlich, sondern auch preiswert sein. Auch diesem Anspruch wird eine Pelletheizung gerecht. In den vergangenen zehn Jahren konnten Hauseigentümer mit Holzpellets im Durchschnitt etwa 30 Prozent günstiger als mit Öl oder Gas heizen.
Übrigens entsteht bei jeder Holzfeuerung unweigerlich gesundheitsschädlicher Feinstaub. Dieser gelangt über den Schornstein in die Umwelt. Dank zeitgemäßer Verbrennungstechnik werden Pelletheizung aber immer sauberer und durch einen Partikelfilter lassen sich Feinstaubemissionen auf ein akzeptables Maß reduzieren.

Bleiben Sie flexibel

Für Eigentümer älterer Bestandsbauten, bei denen der alleinige Einsatz einer Wärmepumpe nicht infrage kommt und die sich den Umstieg auf eine Biomasseheizung nicht vorstellen können, kann eine Hybridheizung eine sinnvolle Alternative sein. Mit einer Hybridheizung machen Sie sich die Vorteile unterschiedlicher Wärmeerzeuger zunutze. Dank intelligenter Steuerungstechnik ist sichergestellt, dass bei großer Kälte oder bei einem erhöhten Warmwasserbedarf automatisch die effizienteste und günstigste Heizvariante zum Zuge kommt. Die Mehrzahl der Hybridheizungen besteht aus einer Kombination von Öl- oder Gasheizung und erneuerbaren Energien. Aber auch die Integration einer dritten Heizkomponente, zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer Pelletheizung, ist denkbar. Heute wird auch immer häufiger hybride Heiztechnik installiert, die ihre Arbeit ausschließlich auf der Basis erneuerbarer Energien verrichtet. Als Beispiel für solche Erneuerbare-Energien-Hybridheizungen, auch als EE-Hybridheizung bezeichnet, wäre etwa die Kombination aus Wärmepumpe und einem Pelletkessel zu nennen. Apropos: Sie müssen sich im Zuge Ihrer Heizungsmodernisierung ja nicht gleich für ein EE-Hybridheizsystem entscheiden, doch je größer der Anteil erneuerbarer Energien an Ihrem persönlichen Heizkonzept ist, desto besser für Sie. Denn erneuerbare Wärmeerzeuger versprechen in Zeiten steigender Öl- und Gaspreise für niedrige Heizkosten. Übrigens: Meist können Sie Ihr fossiles Heizsystem problemlos um zusätzliche, regenerative Heiztechnik zu einer Hybridheizung erweitern. Sofern Ihr alter Öl- oder Gaskessel noch bestens in Schuss ist, kann dieser im Verbund mit regenerativer Heiztechnik weiterhin einen wichtigen Beitrag für Ihre Wärmeversorgung leisten.

„Ein Haus zu bauen oder einen Altbau energetisch zu sanieren, ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Auf unserem großen Bauherrenportal werden Bauherren und Modernisierer fündig, wenn sie Hilfestellung für ihr persönliches Bauprojekt suchen.“

– Jörg Bayer, Chefredakteur