Energiesparer Vorbau-Markise

Das 1920er-Haus badet in der Sommersonne. So bleibt es drinnen trotzdem kühl.

Fotos: Warema

Ute Laatz fällt im Januar 2019 im Schaufenster ein Immobilienangebot ins Auge. Das Haus, ein 1927 erbautes Backsteingebäude, fasziniert sie so sehr, dass sie gleich ihren Mann anruft. Ein halbes Jahr später unterschreiben sie den Kaufvertrag. Zweiadrige Leitungen auf der Wand, fehlende Dämmung im Dachgeschoss, keine Bodengrundlage unter dem alten PVC – es gibt viel zu tun. In kürzester Zeit wird das Haus kernsaniert und die Raumaufteilung neu entworfen. Bis auf den Grundriss bleibt vom Haus, das zuletzt rudimentär in den 1970er-Jahren renoviert wurde, fast nichts. Im Dezember zieht das Paar ein, in die Straße mit Baumbestand und Allee-Charakter.

Tageslicht

Mit optimaler Südwest-Ausrichtung fällt nahezu ganztägig Sonne durch die neuen Holzfenster. Die sind mit einer Mittelstrebe und der für damalige Bauten typischen Betonumrandung versehen. Vor dem Einzug wurden sie in einem goldigen Sandsteinton gestrichen. So harmonieren sie optisch mit der alten belgischen Kaserne, die direkt gegenüber liegt und den Stil aller umliegenden Häuser geprägt hat. Zwar kommt viel Tageslicht in die Innenräume, allerdings bringt der erste Sommer auch die Erkenntnis, dass die Hitze sich staut und die Wohnflächen – besonders in Küche und Bad – stark aufheizen. Auf der Suche nach einer passenden Lösung denkt Ute Laatz an die vielen Urlaube im Süden zurück. Besonders Italien, aber auch Spanien und Frankreich, gehören zu ihren Lieblingszielen, was sie auf die Idee bringt, dass Fenstermarkisen mit Fallarm die Außenfassade mit ihrer mediterranen Ästhetik aufwerten könnten.

Im Badezimmer schützen die Fenster-Markisen vor Hitze – und vor unerwünschten Blicken. So ist auch eine vollverglaste Sauna kein Problem.

Energiesparer

Ute Laatz wird fündig: Insgesamt acht Markisen, deren Tücher nach vorn ausgestellt statt senkrecht an der Fassade ausgerichtet sind, werden mit überschaubaren Rohbauarbeiten vor den Fenstern montiert. Die mattschwarzen Vorbau-Markisen harmonieren ideal mit der hellen Betonumrandung und lassen südlichen Charme aufkommen. Selbst wenn die Markisen ganz heruntergelassen werden, fällt ausreichend Sonnenlicht in die Zimmer. Im Alltag sind nur selten künstliche Lichtquellen notwendig. Auch eine zusätzliche Klimatisierung ist nicht nötig, denn gleichzeitig ist es in den Innenräumen deutlich kühler, da die Markisen die Fenster vor den Sonnenstrahlen abschirmen.

Smarter Komfort

Ein großes Anliegen der Bauherren war: Wenn sie in Sachen Sonnenschutz noch einmal nachrüsten, dann muss dieser besonders flexibel und einfach zu handhaben sowie smart zu bedienen sein. Für die Automatisierung nahm Familie Laatz noch einmal kleinere Eingriffe in Kauf, um die Leitungen zu verlegen. Ausgestattet mit dem Funksystem „WMS“, der Erweiterung „WMS WebControl pro“ sowie Handsender und Wetterstation kann die Familie die Verschattung ganz flexibel bedienen. Besonders in den hitzeanfälligen Räumen profitieren die Hausbewohner von noch mehr Komfort: Die Markisen fahren bei Sonneneinstrahlung von selbst vollständig aus – auch, wenn niemand zu Hause ist. Mit den Fenstermarkisen ergänzt Ute Laatz die Ästhetik ihres Wohnkosmos ideal, der von hochwertigen Holzmöbeln, orangen Sisalböden, natürlichen Sand- und Grüntönen sowie diversen dekorativen Second-Hand-Funden und tropischen Pflanzen geprägt ist. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit beim Kochen mit ihrem Mann vor dem großen dänischen Küchenfenster, beim Entspannen in dem mit einer vollverglasten Sauna ausgestatteten Badezimmer, wo exotische Gewächse im Zusammenspiel mit der Markise die mediterrane Optik untermalen, oder in ihrem gemütlichen, lichtdurchfluteten Büro beim Schreiben schöner Geschichten über ihr eigenes oder andere Traumhäuser.

„Vom Schandfleck zum Juwel! Mich faszinieren Vorher-Nachher-Fotos von Umbau-Reportagen. Sie zeigen, welche Schätze sich in scheinbar unansehlichen Beständsgebäuden verbergen.“

– Monika Läufle

Unsere Partner


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    Vom sanierungsbedürftigen Obergeschoss zur Traumwohnung. Dafür riss die Familie Wände ab und übersäte das Dach mit Fenstern.
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    Das Haus „Kemper“ des berühmten österreichischen Architekten Richard Neutra erstrahlt in Wuppertal in neuem Glanz.
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